Peter Bell
Department Medienwissenschaften und Kunstgeschichte, Institut für Kunstgeschichte, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
Chair: Christian Wolff
Abstract
Für Studierende der Kunstgeschichte ist das Dia ein fremdes Artefakt geworden. Auch die Fototheken werden meist nur noch digital genutzt. Ist also die Trans-formation ins Digitale konzeptionell abgeschlossen und es geht nur noch um das bloße Digitalisieren des noch Analogen? Inwieweit sind die Praktiken bzw. Pro-duktionsweisen der Fotothek, Diathek und Bibliothek in die digitalen Bilddaten-banken eingegangen? Wo ergeben sich Defizite und Potenziale gegenüber den vorangegangen Dispositiven –nicht nur durch das Digitale per se, sondern be-sonders bzgl. aktueller Entwicklungen (z. B. des maschinellen Lernens)? Entwi-ckelt sich die digitale Kunstgeschichte dadurch zu einer bildgetriebenen Wissen-schaft?
Die digitale Kunstgeschichte ist maßgeblich im Rahmen der Entwicklung von Bilddatenbanken entstanden und auch das mittlerweile ausdifferenzierte und ansatzweise etablierte Forschungsfeld kreist immer wieder um (zentrale) Bild-datenbanken. Dabei sieht sich die digitale Kunstgeschichte –etwa im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) –geradezu als Anwalt der Bilder und unterstreicht deren Wichtigkeit als Daten und Bedeutungsträger. Um diese Überzeugung zu mehr zu machen als einem bloßen Selbstverständnis, emp-fiehlt sich der Blick in den Bild-und Mediengebrauch der Kunstgeschichte. In Etappen sollen bildzentrierte Arbeits-und Darstellungsweisen von Kunstge-schichte rekapituliert und ihr Fortbestehen und Fehlen in den Bilddatenbanken thematisiert werden. Es geht auch um das Verhältnis des Faches zu seinen Infra-strukturen. Zuletzt werfen alle Fragen nach dem Umgang mit dem Bild auch die Gegenfragen nach dem Text auf –ob als Metadaten oder Forschungsliteratur.
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